Arnsdorf feiert 500 Jahre „Maria im Mösl“

Anlässlich des 500-Jahr-Jubiläums und des Abschlusses der umfassenden Renovierungsarbeiten der Wallfahrtskirche Maria im Mösl in der "Stillen-Nacht-Gemeinde" Arnsdorf (Flachgau) feierte Erzbischof Franz Lackner am Sonntagvormittag mit den Gläubigen einen Festgottesdienst und weihte den neu installierten Volksaltar.

„Seit Leonhard von Keutschach (1495-1519) beginnen die vom Domkapitel gewählten Bischöfe ihre Mission in der Erzdiözese mit einer Pilgerfahrt hierher, um den Segen von der Gottesmutter Maria im Mösl zu erbitten. So habe ich es natürlich auch getan“, betonte der Salzburger Erzbischof im Beisein von Abt Johannes Perkmann und zahlreicher Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Kultur, darunter Landeshauptmann  Wilfried Haslauer, Landtagsabgeordneter Josef Schöchl, Bezirkshauptfrau Karin Gföllner, Bürgermeisterin Andrea Pabinger, Architekt Peter Schuh, Landeskonservatorin Eva Hody und Abordnungen lokaler Traditionsvereine.

Erzbischof: „Der Altar ist Symbol für Christus“

„Hier in Arnsdorf hat vor mehr als 200 Jahren Franz Xaver Gruber die Melodie zum Gedicht von Joseph Mohr ‚Stille Nacht, heilige Nacht‘ komponiert“. Dieses Lied bewahre in edler Einfachheit den Widerhall jenes ebenso schlichten wie einfachen Ereignisses in Betlehem, als Himmel und Erde sich inniglich berührten; „Jahr für Jahr“, so der Salzburger Oberhirte.
Anlässlich der Altarweihe erinnerte Lackner daran, dass der Altar für den Felsen Golgotha, auf dem das Kreuz Jesu aufgerichtet war, und das Auferstehungsgrab stehe. „Wenn wir Eucharistie feiern, dann feiern wir Tod und Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus. Dazu fordert uns Jesus beim letzten Abendmahl auf: ‚Tut dies zu meinem Gedächtnis‘.“
Der Altarraum sei ein heiliger Ort, an dem wir „alles geschäftige und wichtigtuerische Treiben fernhalten müssen“, warnte der Erzbischof.
Der Weiheritus wolle deutlich machen, dass ein Altar ganz in die Verfügung Gottes gestellt werde:
„Das Ausgießen des Chrisamöls und die anschließende Salbung verweisen darauf, dass der Altar Symbol ist für Christus, den Messias (‚der Gesalbte‘).“ Nach der Salbung folge die Verbrennung von Weihrauch auf der Altarplatte, erklärte Lackner weiter. Es solle Zeichen sein für das von hier zu Gott aufsteigende Opfer Jesu Christi und unsere Gebete. Schließlich „werden Kerzen entzündet, auf den Altar gestellt und folgende Deuteworte gesprochen: ‚Christi Licht auf dem Altar, es strahle wieder im Leben aller, die teilhaben am Tisch des Herrn‘“.
Zum Abschluss seiner Predigt betonte Lackner, dass dieser Altar und jene, die hier ihrer Berufung nachkommen, der Gegenwart Gottes unter uns Menschen in der anspruchslosen Gestalt des Brotes dienen mögen.

Renovierung dauerte sieben Jahre

Die am 17. Juni 1520 geweihte Wallfahrtskirche Maria im Mösl im Stille-Nacht-Ort Arnsdorf bei Lamprechtshausen wurde um rund 2,3 Millionen Euro umfassend generalsaniert. Die Arbeiten reichten von der statischen Stabilisierung der Kirche über eine umfangreiche Außensanierung inklusive des Turms und der Renovierung der Friedhofsmauer bis hin zur Sanierung des Innenraums mit seiner kostbaren Decke, der fünf Altäre, des Glockenstuhls, des Turmuhrwerks, der Sakristei und der Orgel. Zuletzt wurde der von Architekt Peter Schuh entworfene und aus Untersberger Marmor hergestellte Altar installiert.  

Die Kirche beherbergt neben dem Gnadenbild (Madonna mit dem Kinde, Michael Pacher um 1500) einen Altar mit Figuren von Thomas Schwanthaler, ein nunmehr restauriertes Turmuhrwerk (1687, Jeremias Sauter), eine Glocke aus dem Jahr 1463 (Jörg Gloppitscher, Salzburg) und eine sehr gut erhaltene Orgel aus dem Jahr 1745, auf der schon Franz Xaver Gruber in seiner Zeit als Lehrer, Mesner und Organist in Arnsdorf gespielt hat.

Buchpräsentation „500 Jahre Maria im Mösl“

Im Anschluss an den Gottesdienst fand unter der Schirmherrschaft von Landeshauptmann Wilfried Haslauer ein Festakt zum Abschluss der Renovierung statt, bei dem auch das von Balthasar Gwechenberger verfasste Buch „500 Jahre Maria im Mösl“ präsentiert wurde. Dieses Zeitdokument beinhaltet Wissenswertes über die Geschichte der Kirche und ihrer Einrichtung, Geschichten über Leben und Brauchtum des Ortes sowie eine umfassende Dokumentation der Renovierungsarbeiten.

Außerordentliches ehrenamtliches Engagement

Besonderer Höhepunkt war die Ehrung dreier ehrenamtlicher Mitarbeiter durch Erzbischof Franz Lackner. Der Salzburger Oberhirte dankte den Ausgezeichneten für ihr außerordentliches Engagement und überreichte Balthasar Gwechenberger und Josef Hufnagl den Rupert- und Virgilorden in Silber. David Oberascher erhielt eine Urkunde für besondere Verdienste.

Balthasar Gwechenberger (49) wirkte bereits in jungen Jahren als Ministrant und Lektor. Während seiner drei Funktionsperioden im Pfarrkirchenrat wurden der Turm und die Orgel der Pfarrkirche Lamprechtshausen saniert. Als Obmann des Renovierungsausschusses leistete er von 2014 bis 2021 unzählige ehrenamtliche Stunden, in denen er für die Organisation und die Finanzierung der Sanierung verantwortlich war. Neben seinem ehrenamtlichen Engagement in der Musikkapelle, Feuerwehr oder auf Bezirks- und Landesebene verfasste er die Jubiläumsschrift „500 Jahre Maria im Mösl“.

Schon als Kind half Josef Hufnagl (64) dem damaligen Mesner in der Wallfahrtskirche Maria im Mösl.  Seit 2012 übt er das Ehrenamt des Mesners selbst aus. Während der Renovierungsarbeiten war er vor Ort Ansprechpartner für die Handwerker und half bei vielen Arbeiten selbst mit. Als Gründungsmitglied der Stille-Nacht-Prangerschützen  und Mitglied der Feuerwehr ist es ihm ein großes Anliegen, Bräuche und Traditionen zu leben, manchmal auch wiederzubeleben. Josef Hufnagl führte den alten Brauch des Maikranzbindens wieder ein und möchte die einst so wichtige Wallfahrt nach Maria im Mösl wieder aufleben lassen.

David Oberscher (39) war im Zuge der Generalsanierung der Wallfahrtskirche Arnsdorf Schriftführer und zuständig für die Finanzgebarung im Sanierungsausschuss. Zudem engagiert er sich ehrenamtlich als Kapellmeister der Trachtenmusikkapelle.

In ihrer Laudatio würdigte Bürgermeisterin Andrea Pabinger nicht nur das Wirken der drei Männer, sondern bedankte sich bei den vielen ehrenamtlichen Helfern, die in den vergangenen Jahren mehrere tausend Arbeitsstunden geleistet haben. „Ein ganzes Dorf hat mitgeholfen!“, freute sich Bürgermeisterin Pabinger.

Der Verdienstorden der Heiligen Virgil und Rupert

1984, zum 1200. Todestag des heiligen Virgil, wurde der Verdienstorden der Heiligen Rupert und Virgil von Erzbischof Karl Berg begründet, er ist dem Landespatron von Salzburg und dem Patron der Erzdiözese gewidmet. Der Orden ist in vier Stufen gegliedert: Das Ehrenzeichen in Silber wird für Verdienste im Bereich der Pfarre verliehen, das Ehrenzeichen in Gold für Verdienste im überpfarrlichen Bereich, das Große Ehrenzeichen in Gold für Verdienste im diözesanen und überdiözesanen Bereich und das Große Ehrenzeichen in Gold mit Stern für außerordentliche Verdienste im diözesanen und überdiözesanen Bereich. Die Vorschläge zur Verleihung werden von den kirchlichen Gremien, den Gliederungen der Katholischen Aktion bzw. den kirchlichen Behörden und Institutionen gestellt. Die Entscheidung über die Vergabe trifft der Salzburger Erzbischof mit dem Konsistorium.

 

 

 

 

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