Evangelienkommentar Hochfest der Gottesmutter Maria (Lk 2, 16–21)

(rb–1.1.2023) / Der Kommentar zum heutigen Evangelium kommt von Mag. Herwig Ortner, Direktor vom Tagungshaus Wörgl.

Ein frommer Wunsch zum Jahresanfang

„… und Gottes reichen Segen im neuen Jahr!“ So oder so ähnlich enden Wünsche, die ich gerne in der Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel verschicke. Manchmal werde ich dann gefragt, ob das nicht gar ein bisschen fromm klingt. Ja, klar. Ein bisschen fromm klingt das schon. Aber wo ist das Problem, frage ich dann gerne zurück.
Mit so frommen Wünschen steht man ja auch in einer guten Tradition: Wenn wir etwa die erste Lesung dieses Sonntags anschauen, dann finden wir einen der schönsten Texte der gesamten Bibel. Es ist ein Segenswunsch, wie er berührender kaum sein kann – und wie er kaum besser zum ersten Tag eines neuen Jahres passen könnte: „Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden“. So wollen wir doch gerne ins Jahr 2023 starten, das sicher viele Herausforderungen für uns bereithält.
Auch der Apostel Paulus bestärkt uns darin, mutig in ein neues Jahr zu gehen und all das zu meistern, was uns begegnet. Gott sendet seinen Sohn in die Welt, um Freiheit zu schenken. Jedes Menschengeschöpf ist Kind Gottes, Erbe Gottes, wie noch zur Bekräftigung ergänzt wird. 

Die Botschaft, die der Apostel Paulus formuliert, war damals so revolutionär, wie sie eigentlich auch heute noch ist: Gotteskindschaft heißt Freiheit, heißt uneingeschränkte Würde jedes Menschen – weil er/sie Erbe/Erbin Gottes ist.

Dass der Erlöser nicht einfach vom Himmel kommend in Glanz und Gloria erscheint, sondern von einer jungen Frau in eine bescheidene kleine Familie hineingeboren wird, macht Gottes Botschaft noch eindrücklicher. Als Menschen, die gerade Weihnachten mit seiner Engelsbotschaft „Fürchtet euch nicht“ erlebt haben, dürfen wir getrost glauben, dass wir die Herausforderungen, vor die uns das Leben immer wieder neu stellt, meistern können. Und auch hier finden wir in den Texten des Hochfestes der Gottesmutter wunderschöne Anleitungen, wie wir das am besten tun: Maria, die Frau, die den Erlöser geboren hat, wird als eine beschrieben, die alles in ihrem Herzen bewahrt, die sich nicht in den Mittelpunkt, sondern in den Dienst am Erlösungswerk Gottes stellt. 

 

Dieser Text ist im Rupertusblatt (Nr. 51/52 2022) erschienen. >>> Hier können Sie unsere Wochenzeitung abonnieren.

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